Man kann nicht in richtiger und falscher Randmasche unterscheiden. Welche Art von Randmasche du verwendest, hängt von deinem Strickprojekt ab und von dem Aussehen, das du erreichen möchtest. Es kann auch davon abhängen, ob du in Runden oder in Reihen strickst. Experimentiere mit verschiedenen Randmaschen und finde heraus, welche am besten für dein Projekt geeignet sind.
Wenn du für deine jeweiligen Projekte die für dich schönsten und geeignetste Randmasche gefunden hast, bleibe ruhig dabei.
Knötchenrand
Verwendung:
für Teile, die zusammengenäht werden, z. B. Vorder- und Rückenteile und Ärmel.
Außerdem kann man an den Randmaschen perfekt die Reihen zählen, Maschen für eine Blende aufnehmen und sie fügen sich optimal in das kraus rechts gestrickte Maschenbild ein, was dann auch schön aussieht. Dieser Rand wird auch doppelter Perlrand genannt.
Für einen schönen Rand kannst du den Rand um 2 rechte Maschen erweitern und danach glatt rechts weiterstricken.
Variante 1
Hinreihe:
rechte und linke Randmasche rechts stricken
Rückreihe:
rechte und linke Randmasche rechts stricken
Variante 2
Hinreihe:
rechte Randmasche wie zum Rechtsstricken abheben, linke Randmasche rechts stricken
Rückreihe:
rechte Randmasche wie zum Rechtsstricken abheben, linke Randmasche rechts stricken
Nahtrand
Verwendung
für Teile, die zusammengenäht werden, z. B. Vorder- und Rückenteile und Ärmel
Der Nahtrand ist ein sehr fester Rand und ist deshalb nicht für Tücher geeignet.
Hinreihe:
rechte und linke Randmasche rechts
Rückreihe:
rechte und linke Randmasche links stricken
Kettrand
Verwendung
für Schals und Tücher, da der Rand dehnbar ist
Die Randmasche des Kettrandes erstreckt sich über zwei Reihen.
Ich kenne 3 Varianten dieser Randmasche, aber vielleicht gibt es noch mehr.
Variante 1:
Hin- und Rückreihe:
Die Randmasche mit vor der Arbeit liegendem Faden links abheben, die letzte Masche rechts stricken.
Variante 2:
Hinreihe:
Die erste und die letzte Randmasche mit vor der Arbeit liegendem Faden links abheben.
Rückreihe:
Die erste Randmasche rechts verschränkt und die letzte Randmasche rechts stricken.
Variante 3:
Hinreihe:
Die erste Randmasche rechts verschränkt und die letzte Randmasche rechts stricken.
Rückreihe:
Die erste und die letzte Randmasche mit vor der Arbeit liegendem Faden links abheben.
Doppelte Randmasche
Die doppelte Randmasche bildet einen sehr schönen Rand bei Schals und Decken, wo man einen sichtbaren glatten Rand haben möchte.
Bei kraus rechts gestrickten Maschen:
Hin- und Rückreihe:
Die Randmasche links mit einem Umschlag abheben und weiter rechts stricken. Die letzte Masche wird mit dem Umschlag der Vorreihe rechts zusammengestrickt.
Achtung: in der ersten Reihe gibt es bei der letzten Masche noch keinen Umschlag!
Wenn du zwischendurch deine Maschen zählen möchtest oder musst, achte darauf, dass du den Umschlag nicht mitzählst.
Bei glatt rechts gestrickten Maschen:
Hinreihe:
Die Randmasche links mit einem Umschlag abheben und weiter rechts stricken. Die letzte Masche wird mit dem Umschlag der Vorreihe rechts zusammengestrickt.
Rückreihe:
Die Randmasche links mit einem Umschlag abheben und weiter links stricken. Die letzte Masche mit dem Umschlag der Vorreihe rechts zusammenstricken.
Achtung: in der ersten Reihe gibt es bei der letzten Masche noch keinen Umschlag!
Wenn du zwischendurch deine Maschen zählen möchtest oder musst, achte darauf, dass du den Umschlag nicht mitzählst.
I-Cord-Rand
Der Name „I-Cord“ kommt von der Tatsache, dass das Ergebnis aussieht wie ein „I“-förmiger Schlauch. Die Technik besteht darin, eine kleine Anzahl von Maschen in Runden zu stricken. Dadurch wird ein schöner, runder und gleichmäßiger Schlauch gestrickt, der sich hervorragend als Abschlusskante für Strickprojekte eignet.
Ich habe 4 Maschen angeschlagen. Anstatt jedoch am Ende der Reihe die Arbeit umzudrehen und zurückzustricken, werden die Maschen zurück auf die linke Nadel gehoben und die Maschen wieder rechts gestrickt. Dadurch werden die Maschen auf der Rückseite zu einem Schlauch geschlossen.
I-Cord-stricken ist eine Technik, die häufig verwendet wird, um einen schönen und robusten Kordelrand an Strickstücken zu erzeugen, z. B. an Schals, Tüchern, Mützen, Decken oder Kissen, aber auch an den vorderen Kanten von Jacken. Die Breite des I-Cord kannst du selber festlegen, indem du ihn über 2, 3 oder 4 Maschen strickst. Wenn du dich für diesen Rand entscheidest, beachte bitte, dass die I-Cord-Maschen in der Breite schmaler sind als die gleiche Maschenanzahl in deinem Strickstück.
Hinreihe:
die ersten 3 Maschen mit hinten liegendem Faden links abheben und weiter in dem Muster deiner Anleitung oder glatt rechts weiterstricken, die letzten 3 Maschen rechts stricken
Rückreihe:
die ersten 3 Maschen mit vorne liegendem Faden links abheben und weiter in dem Muster deiner Anleitung oder links weiterstricken, die letzten 3 Maschen links stricken.
Der I-Cord ist eine großartige Möglichkeit, um ein einfaches Strickprojekt aufzupeppen und ihm eine schöne, professionelle Optik zu verleihen
Fazit
Es passiert oft, dass die Randmaschen ein unschönes Maschenbild darstellen. Besonders fällt dies bei glatt rechts oder glatt links Gestricktem auf. Hier kann es hilfreich sein, wenn du die ersten 4 Maschen einer Reihe fest strickst und die letzten 4 Maschen dieser Reihe etwas lockerer. In den Rückreihen wird dies genauso gemacht. Auf diese Weise wird die Ungleichmäßigkeit ausgeglichen.
Ich hoffe, ich konnte dir bei dem manchmal verwirrenden Durcheinander mit den Randmaschen einen Überblick verschaffen und dir damit weiterhelfen.